Internationale Filmfestspiele von Venedig 2017
Die 74. Internationalen Filmfestspiele von Venedig (italienisch 74. Mostra Internazionale d’Arte Cinematografica) fanden vom 30. August bis 9. September 2017 am Lido statt. Sie zählen neben der Berlinale und den Filmfestspielen von Cannes zu den drei bedeutendsten A-Festivals der Welt und standen zum 6. Mal in Folge unter der Leitung von Alberto Barbera. Als Eröffnungsfilm wurde die US-amerikanische Science-Fiction-Tragikomödie Downsizing von Alexander Payne ausgewählt.[1] Als Abschlussfilm wurde Takeshi Kitanos Spielfilm Outrage Coda bestimmt.[2]
Jurypräsidentin des Internationalen Wettbewerbs Venezia 74, in dem unter anderem der Goldene Löwe für den besten Film des Festivals vergeben wurde, war in diesem Jahr die US-amerikanische Schauspielerin Annette Bening.[3] Den Hauptpreis des Wettbewerbs gewann Guillermo del Toros Film The Shape of Water. Als Moderator der Auftaktzeremonie und der abschließenden Preisgala wurde der italienische Schauspieler Alessandro Borghi ausgewählt.[4]
Bereits vor Festivalbeginn als Laureaten fest standen Jane Fonda und Robert Redford, die am 1. September den Goldenen Löwen als Ehrenpreis für ein Lebenswerk erhielten. Einher ging die Verleihung mit der Aufführung ihres neuen gemeinsamen Films, der Netflix-Produktion Our Souls at Night von Ritesh Batra, der außerhalb des Wettbewerbs gezeigt wurde.[5] Ebenfalls ins Programm aufgenommen wurde eine Aufführung von Sydney Pollacks Spielfilm Der elektrische Reiter, in dem beide 1979 vor der Kamera standen.[6]
Einen Tag vor der offiziellen Eröffnung der Filmfestspiele kam es zur Uraufführung der restaurierten Fassung von Ernst Lubitschs Rosita. Restauriert wurde der Stummfilm durch das Museum of Modern Art (MoMA) mit Unterstützung der The Film Foundation von Martin Scorsese. Musikalisch begleitet wird die Premiere durch das Mitteleuropa Orchestra, dirigiert von der Musikwissenschaftlerin Gillian Anderson.[7]
2017 fand erstmals ein Wettbewerb für die besten Filmprojekte aus dem Bereich Virtuelle Realität (Venice Virtual Reality Section) statt.
Offizielle Sektionen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wettbewerb
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jury
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jurypräsidentin der Filmfestspiele von Venedig 2017 war Annette Bening. Die US-amerikanische Film- und Theaterschauspielerin war damit die erste weibliche Jurypräsidentin seit Catherine Deneuve (2006).[8] Festivalleiter Alberto Barbera lobte, dass ihre Karriere „immer von interessanten, oft wagemutigen Entscheidungen gekennzeichnet“ sei. „Als eine kultivierte und instinktive Schauspielerin, die komplexe Nuancen bei Figuren porträtieren kann, gibt Annette Bening ihren Rollen eine bewusst mildernde, herzliche und natürliche Eleganz, die beim Ansehen ihrer Filme eine wundervolle und immer bereichernde Erfahrung ergeben“, so Barbera.[3]
Der Jurypräsidentin standen bei der Vergabe der Preise mehrere Jurymitglieder zur Seite, die am 23. Juli 2017 benannt wurden:[9]
- Ildikó Enyedi, ungarische Filmregisseurin und Drehbuchautorin (Teilnehmerin am Wettbewerb 1994)
- Michel Franco, mexikanischer Filmregisseur, -produzent und Drehbuchautor
- Rebecca Hall, britische Schauspielerin
- Anna Mouglalis, französische Schauspielerin
- David Stratton, anglo-australischer Filmkritiker und Fernsehproduzent, Leiter des Sydney Film Festival (Jurymitglied 1994)
- Jasmine Trinca, italienische Schauspielerin (Marcello-Mastroianni-Preis 2009)
- Edgar Wright, britischer Filmregisseur und Drehbuchautor
- Yonfan, chinesischer Filmregisseur, -produzent und Drehbuchautor (Teilnehmer am Wettbewerb 2009)
Konkurrenten um den Goldenen Löwen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Statistik (Stand: 2017) * = ehemaliger Gewinner des Goldenen Löwen | ||
Regisseur/-in | Einladungen | |
---|---|---|
Darren Aronofsky* | 4 | |
George Clooney, Abdellatif Kechiche | 3 | |
Hirokazu Koreeda, Samuel Maoz*, Paolo Virzì |
2 | |
Ai Weiwei, Ziad Doueiri, Robert Guédiguian, Andrew Haigh, Xavier Legrand, Gebrüder Manetti, Martin McDonagh, Andrea Pallaoro, Alexander Payne, Vivian Qu, Sebastiano Riso, Paul Schrader, Warwick Thornton, Guillermo del Toro, Frederick Wiseman |
1 |
Das offizielle Programm für die 74. Auflage wurde während einer Pressekonferenz am 27. Juli 2017 in Rom präsentiert. 21 Langfilme konkurrieren im Wettbewerb um den Golden Löwen, darunter mit Darren Aronofsky und Samuel Maoz zwei frühere Gewinner des Hauptpreises:[10]
Außer Konkurrenz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Außerhalb des Wettbewerbs wurden folgende Filme gezeigt:[11][12]
Sonderaufführungen[11]
- Casa d’Altri – Regie: Gianni Amelio (Italien)
- Making of Michael Jackson’s Thriller – Regie: Jerry Kramer (USA)
- Michael Jackson’s Thriller 3D – Regie: John Landis (USA), Darsteller: Michael Jackson, Ola Ray
Weitere Sonderaufführungen[13]
- Barbiana ’65 La Lezione di Don Milani – Regie: Alessandro G. A. D’Alessandro (Italien)
- Der elektrische Reiter (The Electric Horseman) – Regie: Sydney Pollack (USA, 1979), Darsteller: Robert Redford, Jane Fonda
- La lunga strada del ritorno – Regie: Alessandro Blasetti (Italien, 1962)
- Lievito Madre – Le ragazze del secolo scorso – Regie: Concita De Gregorio, Esmeralda Calabria (Italien)
- L’ Ordine delle cose – Regie: Andrea Segre (Italien, Frankreich), Darsteller: Paolo Pierobon, Giuseppe Battiston, Valentina Carnelutti, Olivier Rabourdin
Orizzonti
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Sektion Orizzonti (dt.: „Horizonte“) widmet sich neuen Trends im internationalen Film und stellt vor allem unkonventionelle Filme vor, darunter Spiel-, Dokumentar- und Experimentalfilme. Es werden sowohl Kurz- als auch Langfilme akzeptiert. Eröffnet wurde die Sektion mit dem Spielfilm Nico, 1988 von Susanna Nicchiarelli,[14] der mit dem Hauptpreis ausgezeichnet wurde. Der Preis für den besten Kurzfilm ging an Gros chagrin von Céline Devaux.
Den Vorsitz der internationalen Jury hatte der italienischen Regisseur Gianni Amelio inne (Gewinner des Goldenen Löwen 1998). Weitere Jurymitglieder waren:[9]
- Rakhshan Bani-Etemad, iranische Filmemacherin (Teilnehmerin am Wettbewerb um den Goldenen Löwen 2014)
- Ami Canaan Mann, US-amerikanische Regisseurin (Teilnehmerin am Wettbewerb um den Goldenen Löwen 2014)
- Mark Cousins, irisch-schottischer Regisseur, Drehbuchautor und Kurator
- Andrés Duprat, argentinischer Drehbuchautor, Architekt und künstlerischer Kurator
- Fien Troch, belgische Regisseurin und Drehbuchautorin (Teilnehmerin und Regie-Preisträgerin der Sektion Orizzonti 2016)
- Rebecca Zlotowski, französische Regisseurin und Drehbuchautorin
Langfilme
Kurzfilme
Außer Konkurrenz
- 8th Continent – Pavlos Iordanopoulos (Griechenland, 11 min), Darsteller: Pavlos Iordanopoulos
- Futuro prossimo – Salvatore Mereu (Italien, 18 min), Darsteller: Rachel Akimbi, Mojo Kuti, Francesco Vesta
Venezia Classici
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Reihe Venezia Classici (englisch Venice Classics) präsentiert seit 2012 restaurierte Filmklassiker sowie Dokumentarfilme über das Filmemachen und einzelne Filmschaffende. Bestandteil ist die Vergabe von Preisen für den am besten restaurierten Film und die beste Kinodokumentation, die von einer Jury aus Filmstudenten unter Leitung des italienischen Regisseurs Giuseppe Piccioni vergeben wurde.[15] Ausgezeichnet wurden der restaurierte Film Komm und sieh und der Dokumentarfilm Der Prinz und der Dybbuk.
Restaurierte Filme
Filmtitel | Regie | Produktions- land |
Erscheinungs- jahr |
Restaurator |
---|---|---|---|---|
1900 (Novecento) |
Bernardo Bertolucci | Italien | 1976 | 20th Century Fox, Paramount Pictures, Istituto Luce - Cinecittà und Cineteca di Bologna, in Kooperation mit Alberto Grimaldi und unter Unterstützung von Massimo Sordella |
Die Affenfrau (La donna scimmia) |
Marco Ferreri | Italien, Frankreich |
1964 | Cineteca di Bologna und TF1 Studio, in Kooperation mit Surf Film |
Das Auge des Bösen (L’Œil du Malin) |
Claude Chabrol | Frankreich | 1962 | Studiocanal, mit Unterstützung des Centre national du cinéma et de l’image animée (CNC) |
Les baliseurs du désert / El-haimoune (Wanderers of the Desert) |
Nacer Khemir | Tunesien, Frankreich | 1984 | Cinémathèque royale de Belgique |
Batch ‘81 | Mike De Leon | Philippinen | 1982 | Asian Film Archive |
Betragen ungenügend (Zéro de conduite) |
Jean Vigo | Frankreich | 1933 | Gaumont, mit Unterstützung vom Centre national du cinéma et de l’image animée |
Bungalow der Frauen (The Revolt of Mamie Stover) |
Raoul Walsh | USA | 1956 | 20th Century Fox |
Cousin, cousine | Jean Rouch | Frankreich | 1985–87 | Centre national du cinéma et de l’image animée (CNC), in Zusammenarbeit mit der Fondation Jean Rouch (zum 100. Geburtstag des Filmemachers)[16] |
Daïnah la métisse | Jean Grémillon | Frankreich | 1932 | Gaumont, mit Unterstützung des Centre national du cinéma et de l’image animée (CNC) |
Komm und sieh (Иди и смотри, Idi i smotri) |
Elem Klimow | Sowjetunion | 1985 | Mosfilm (Produzent: Karen Schachnasarow) |
Kopfüber in die Nacht (Into the Night) |
John Landis | USA | 1985 | Universal Pictures |
Die Legende vom Meister der Rollbilder (近松物語, Chikamatsu monogatari) |
Kenji Mizoguchi | Japan | 1954 | Kadokawa Corporation, The Film Foundation, in Kooperation mit The Japan Foundation |
Der Geschmack von grünem Tee über Reis (お茶漬けの味, Ochazuke no aji) |
Ozu Yasujirō | Japan | 1952 | Shōchiku |
The Old Dark House | James Whale | USA | 1932 | Cohen Film Collection / Cohen Media Group |
Rosita (Voreröffnungsfilm) | Ernst Lubitsch | USA | 1923 | MoMA, mit Unterstützung von The Film Foundation |
Die rote Wüste (Il deserto rosso) |
Michelangelo Antonioni | Italien | 1964 (Gewinner des Goldenen Löwen) |
CSC-Cineteca Nazionale und Istituto Luce-Cinecittà, in Zusammenarbeit mit RTI-Mediaset |
Sansho Dayu – Ein Leben ohne Freiheit (山椒大夫, Sanshō Dayū) |
Kenji Mizoguchi | Japan | 1954 | Kadokawa Corporation und The Film Foundation, in Kooperation mit The Japan Foundation |
Der schwarze Peter (Černý Petr) |
Miloš Forman | Tschechoslowakei | 1964 | Národní filmový archiv |
Unheimliche Begegnung der dritten Art (Close Encounters of the Third Kind) |
Steven Spielberg | USA | 1977 | Sony Pictures Entertainment |
Vendetta (Non c’è pace tra gli ulivi) |
Giuseppe De Santis | Italien | 1950 | CSC-Cineteca Nazionale in Kooperation mit CristaldiFilm von Zeudi Araya und Massimo Cristaldi |
Zwei oder drei Dinge, die ich von ihr weiß (Deux ou trois choses que je sais d’elle) |
Jean-Luc Godard | Frankreich | 1967 | Argos Films, mit Unterstützung des Centre national du cinéma et de l’image animée (CNC) |
Dokumentarfilme
- Año luz (Light Years) – Regie: Manuel Abramovich (Argentinien, Brasilien, Spanien)
- L’Enigma di Jean Rouch a Torino – Regie: Marco di Castri, Paolo Favaro, Daniele Pianciola (Italien, Frankreich)
- Evviva Giuseppe – Regie: Stefano Consiglio (Schweiz, Italien)
- La lucida follia di Marco Ferreri (Dangerous but Necessary) – Regie: Selma Jean Dell’Olio
- Der Prinz und der Dybbuk (Książę i dybuk) – Regie: Elwira Niewiera, Piotr Rosołowski (Polen, Deutschland)
- This is the War Room! – Regie: Boris Hars-Tschachotin (Deutschland)
- L’utopie des images de la révolution russe (The Russian Revolution through its Films) – Regie: Emmanuel Hamon (Frankreich)
- La voce die Fantozzi – Regie: Mario Sesti (Italien)
Cinema nel Giardino
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Unter dem Motto „Film, Gespräche und Visionen“ werden in dieser Sektion (dt. „Kino im Garten“) sechs Weltpremieren gezeigt, ohne das ein Preis vergeben wird. Mitglieder der Filmcrew stellen sich dabei öffentlichen Diskussionen.[17]
- Conrofigura – Regie: Rä di Martino (Italien, Frankreich, Schweiz, Marokko), Darsteller: Valeria Golino, Filippo Timi, Corrado Sassi, Nadia Kounda, Younes Bouab
- Manuel – Regie: Dario Albertini (Italien), Darsteller: Andrea Lattanzi, Giulia Elettra Gorietti, Francesca Antonelli, Raffaella Rea
- Nato a Casal di Principe – Regie: Bruno Oliviero (Italien, Spanien), Darsteller: Alessio Lapice, Massimiliano Gallo, Donatella Finocchiaro, Lucia Sardo, Antonio Pennarella
- Suburra – La Serie – Regie: Michele Placido, Andrea Molaioli, Giuseppe Capotondi (Italien), Darsteller: Alessandro Borghi, Giacomo Ferrara, Eduardo Valdarnini, Francesco Acquaroli, Filippo Nigro, Claudia Gerini
- Tueurs – Regie: François Troukens, Jean-François Hensgens (Belgien, Frankreich), Darsteller: Olivier Gourmet, Lubna Azabal, Kevin Janssens, Bouli Lanners
- Woodshock – Regie: Kate Mulleavy, Laura Mulleavy (USA), Darsteller: Kirsten Dunst, Pilou Asbaek, Joe Cole, Stephan Duvall
Venice Virtual Reality Section
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nachdem das Filmfestival von Venedig in der Vergangenheit Beiträge eingeladen hatte, die sich der Virtuellen Realität annehmen, findet 2017 erstmals ein Wettbewerb für VR-Filme statt. Der Jury steht der US-amerikanische Regisseur John Landis vor und wird durch die französische Drehbuchautorin und Regisseurin Céline Sciamma und den italienischen Schauspieler und Regisseur Ricky Tognazzi ergänzt.[9]
22 Beiträge wurden eingeladen:[18]
- Alice, The Reality Play – Regie: Marie Jourdren, Mathias Chelebourg (Frankreich), Installation (20 min)
- Arden’s Wake (Expanded) – Regie: Eugene Yk Chung (USA), Animationsfilm (16 min), Oculus Stand Up
- The Argos File – Regie: Josema Roig (USA), VR Theater (4 min)
- Bloodless – Regie: Gina Kim (Südkorea, USA), VR Theater (12 min)
- Chuang (In the Pictures) – Regie: Qing Shao (VR China), Animationsfilm (5 min), VR Theater
- La camera insabbiata – Regie: Laurie Anderson, Hsin-Chien Huang (USA, Taiwan), Installation (20 min)
- Dispatch – Regie: Edward Robles (USA, Vereinigtes Königreich), Animationsfilm (6 min), Oculus Stand Up
- Draw Me Close: A Memoir – Regie: Jordan Tannahill (Kanada, Vereinigtes Königreich), Installation (15 min)
- Free Whale – Regie: Zhang Peibin (VR China), Animationsfilm (7 min), Oculus Stand Up
- Gomorra VR – We Own the Streets – Regie: Enrico Rosati (Italien), VR Theater (14 min)
- Greenland Melting – Regie: Catherine Upin, Julia Cort, Nonny de la Peña, Raney Aronson-Rath (USA), Vive Stand Up (11 min)
- Hver sin stilhed (Separate Silences) – Regie: David Wedel (Dänemark), Installation (17 min)
- I Saw the Future – Regie: François Vautier (Frankreich), VR Theater (5 min)
- Jia Zai Lanre Si (The Deserted) – Regie: Tsai Ming-liang (Taiwan), VR Theater (55 min)
- The Last Goodbye – Regie: Gabo Arora, Ari Palitz (USA), Installation (20 min)
- Melita – Regie: Nicolás Alcalá (USA), Animationsfilm (24 min), Oculus Stand Up
- My Name is Peter Stillman – Regie: Lysander Ashton (Vereinigtes Königreich), Animationsfilm (6 min), Oculus Stand Up
- Nothing Happens – Regie: Uri Kranot, Michelle Kranot (Dänemark, Frankreich), Animationsfilm (14 min), Vive Stand Up
- Proxima – Regie: Mathieu Pradat (Frankreich), VR Theater (9 min)
- Rebel Queen – Regie: Richard Mills, Kim-Leigh Pontin (Vereinigtes Königreich), Animationsfilm (15 min), Vive Stand Up
- Shi Meng Lao Ren (The Dream Collector) – Regie: Mi Li (VR China), Animationsfilm (11 min), Oculus Stand Up
- Snatch VR Heist Experience – Regie: Rafael Pavón, Nicolás Alcalá (USA), Installation (5 min)
Außer Konkurrenz wurden u. a. folgende VR-Filme gezeigt:
- Dear Angelica – Regie: Saschka Unselt (USA), Animationsfilm (13 min), Oculus Stand Up
- Miyubi – Regie: Félix Lajeunesse, Paul Raphaël (Kanada), VR Theater (40 min)
Unabhängige Filmreihen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Settimana Internazionale della Critica
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Parallel zum Filmfestival finden zwei unabhängige Filmreihen statt. Die italienische Filmkritikervereinigung Sindacato Nazionale Critici Cinematografici Italiani veranstaltet die Internationale Kritikerwoche (Settimana Internazionale della Critica – SIC), bei der internationale Debütfilme von einer unabhängigen Kommission ausgewählt werden. Sie ist nach dem Vorbild der „Quinzaine des Réalisateurs“ bei den Filmfestspielen von Cannes entstanden.
Langfilme
Sonderaufführungen (außer Konkurrenz)
- Eröffnungsfilm: Pin Cushion von Deborah Haywood (Vereinigtes Königreich), Darsteller: Joanna Scanlan, Lily Newmark, Chanel Cresswell, Bruce Jones, Isy Suttle, Nadine Coyle
- Abschlussfilm: Veleno (Poison – The Land Of The Fires) von Diego Olivares (Italien), Darsteller: Luisa Ranieri, Massimiliano Gallo, Salvatore Esposito, Nado Paone, Gennaro Di Colandrea, Miriam Candurro, Marianna Robustelli
Giornate degli Autori – Venice Days
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Associazione Nazionale Autori Cinematografici (ANAC) bereitet gemeinsam mit der 100 Autori association die Giornate degli Autori – Venice Days vor, die italienische und ausländische Spiel- und Dokumentarfilme zeigt. Die Auswahl für die 11. Auflage wurde am 25. Juli 2017 während einer Pressekonferenz in Rom bekanntgegeben.[19] Als Jurypräsidentin wurde die iranische Filmemacherin Samira Makhmalbaf ausgewählt.[20]
Offizielle Auswahl
Sonderprogramm
Filmtitel | Regie | Produktionsland | Darsteller (Auswahl) |
---|---|---|---|
Agnelli | Nick Hooker | USA | Dokumentarfilm |
Getting Naked: A Burlesque Story | James Lester | USA | Dokumentarfilm |
La legge del numero uno (Kurzfilm) |
Alessandro D’Alatri | Italien | Marco Palvetti, Andrea Sartoretti |
Il risoluto – The Resolute | Giovanni Donfrancesco | Italien Frankreich | Dokumentarfilm |
Il tentato suicidio nell'adolescenza (T.S. Giovanile) (1968) |
Ermanno Olmi | Italien | Kurz-Dokumentarfilm |
Miu Miu Women’s Tales
- #13 Carmen – Regie: Chloë Sevigny (Italien, USA), Darsteller: Carmen Lynch
- #14 (The [End) of History Illusion] – Regie: Celia Rowlson-Hall (Italien, USA), Darsteller: Caroline Polachek, Sean Scott, John Scott, Leal Zielinska, Mina Nishimura, Katlyn Addison, Christina Jones
Sonderaufführungen
- I’m (Endless Like the Space) – Regie: Anne-Riitta Ciccone (Italien), Darsteller: Barbora Bobuľová, Mathilde Bundschuh
- The Millionairs – Regie: Claudio Santamaria (Italien), Darsteller: Peppe Servillo, Sabrina Impacciatore (Kurzfilm)
- Raccontare Venezia – Regie: Wilma Labate (Italien, Frankreich), Darsteller: Silvia D’Amico
Im Rahmen der Vergabe des Filmpreises LUX wurden folgende Spielfilme gezeigt:
- 120 battements par minute – Regie: Robin Campillo (Frankreich)
- Sameblod – Sami Blood – Regie: Amanda Kernell (Schweden, Dänemark, Norwegen)
- Western – Regie: Valeska Grisebach (Deutschland)
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die in den offiziellen Sektionen des Festivals vergebenen Preise im Überblick:[21]
Internationaler Wettbewerb um den Goldenen Löwen
- Goldener Löwe: The Shape of Water – Regie: Guillermo del Toro
- Silberner Löwe – Großer Preis der Jury: Foxtrot – Regie: Samuel Maoz
- Silberner Löwe – Beste Regie: Xavier Legrand (Jusqu’à la garde)
- Coppa Volpi – Bester Darsteller: Kamel El Basha (The Insult)
- Coppa Volpi – Beste Darstellerin: Charlotte Rampling (Hannah)
- Bestes Drehbuch: Martin McDonagh (Three Billboards Outside Ebbing, Missouri)
- Spezialpreis der Jury: Sweet Country – Regie: Warwick Thornton
- Marcello-Mastroianni-Preis: Charlie Plummer (Lean on Pete)
Orizzonti
- Bester Film: Nico, 1988 – Regie: Susanna Nicchiarelli
- Beste Regie: Vahid Jalilvand (Bedoune Tarikh, Bedoune Emza)
- Spezialpreis der Jury: Caniba – Regie: Véréna Paravel und Lucien Castaing-Taylor
- Beste Darstellerin: Lyna Khoudri (Les Bienheureux)
- Bester Darsteller: Navid Mohammadzadeh (Bedoune Tarikh, Bedoune Emza)
- Bestes Drehbuch: Alireza Khatami (Los versos del olvido)
- Bester Kurzfilm: Gros chagrin – Regie: Céline Devaux
- Kurzfilm-Nominierung für den Europäischen Filmpreis 2017: Gros chagrin – Regie: Céline Devaux
Preis für den besten Debütfilm Der französische Regisseur und Drehbuchautor Benoît Jacquot (viermaliger Teilnehmer am Wettbewerb um den Goldenen Löwen) vergab als Jurypräsident den „Luigi De Laurentiis Venice Award“ („Lion of the Future“) für den besten Debütfilm des Festivals. Weitere Jurymitglieder waren der britische Autor und Professor Geoff Andrew, der Hongkonger Filmproduzent Albert Lee, die italienische Schauspielerin Greta Scarano und der griechische Regisseur Yorgos Zois.[9] Der Preis ging an Jusqu’à la garde von Xavier Legrand.
Venezia Classici
- Beste Filmdokumentation: Der Prinz und der Dybbuk (Książę i dybuk) – Regie: Elwira Niewiera, Piotr Rosołowski
- Bester restaurierter Film: Komm und sieh (Иди и смотри, Idi i smotri) – Regie: Elem Klimow
Venice Virtual Reality
- Bester VR-Film: Arden’s Wake (Expanded) – Regie: Eugene Yk Chung
- Best VR Experience Award (für interaktiven Content): La camera insabbiata – Regie: Laurie Anderson, Hsin-Chien Huang
- Best VR Story Award (für linearen Content): Bloodless – Regie: Gina Kim
Weitere Preise[22]
- Der Preis „Jaeger-LeCoultre Glory to the Filmmaker“ für eine Person, die einen außergewöhnlichen Beitrag zur Innovation des zeitgenössischen Kinos geleistet hat, geht an den britischen Filmemacher Stephen Frears. Einher geht die für den 3. September 2017 angesetzte Preisverleihung mit der Uraufführung seines neuesten Spielfilms Victoria & Abdul.[23]
- Arca CinemaGiovani Award:
- Bester Film im Wettbewerb um den Goldenen Löwen: Foxtrot – Regie: Samuel Maoz
- Bester italienischer Film: Beautiful Things – Regie: Giorgio Ferrero
- BNL People’s Choice Award – Giornate degli Autori: Ga’agua (Longing) – Regie: Savi Gabizon
- Brian Award: Les Bienheureux – Regie: Sofia Djama
- Circolo del Cinema di Verona Award – 32nd Venice International Film Critics’ Week: Team Hurricane – Regie: Annika Berg
- Civitas Vitae Award: Il colore nascosto delle cose – Regie: Silvio Soldini
- Fair Play Cinema Award: Ex Libris – The New York Public Library – Regie: Frederick Wiseman (Lobende Erwähnung: Human Flow – Regie: Ai Weiwei)
- Fedeora Award (Federazione dei Critici Europei e dei Paesi Mediterranei):
- Bester Film: Eye on Juliet – Regie: Kim Nguyen
- Beste Regie eines Debütfilms: Sara Forestier (M)
- Bester Darsteller: Redouanne Harjane (M)
- FEDIC Award: La vita in comune – Regie: Edoardo Winspeare (Lobende Erwähnung: Nico, 1988 – Regie: Susanna Nicchiarelli, FEDIC-Erwähnung – Il giornale del cibo: Le Visite – Regie: Elio Di Pace)
- FIPRESCI-Preis
- Bester Film im Wettbewerb um den Goldenen Löwen: Ex Libris – The New York Public Library – Regie: Frederick Wiseman
- Bestes Debütfilm: Los versos del olvido – Regie: Alireza Khatami
- Fondazione Mimmo Rotella Award: George Clooney, Michael Caine und Ai Weiwei
- Enrico Fulchignoni – CICT-UNESCO Award: Human Flow – Regie: Ai Weiwei
- Future Film Festival Digital Award: The Shape of Water – Regie: Guillermo del Toro (Lobende Erwähnung: Gatta cenerentola – Regie: Alessandro Rak, Ivan Cappiello, Marino Guarnieri, Dario Sansone)
- GdA Director’s Award - Giornate degli Autori: Candelaria – Regie: Jhonny Hendrix Hinestroza
- Green Drop Award: First Reformed – Regie: Paul Schrader
- HRNs Award – Special Prize for Human Rights: The Rape of Recy Taylor – Regie: Nancy Buirski (Lobende Erwähnungen: L’ Ordine delle cose – Regie: Andrea Segre, Human Flow – Regie: Ai Weiwei)
- Interfilm Award: Los versos del olvido – Regie: Alireza Khatami
- Label Europa Cinemas Award: M – Regie: Sara Forestier
- Lanterna Magica Award (CGS): L’equilibrio – Regie: Vincenzo Marra
- La Pellicola d’Oro Award:
- Bester Szenenbildner in einem italienischen Film: Daniele Spinozzi (Ammore e Malavita)
- Bester Szenenbildner in einem internationalen Film: Riccardo Marchegiani (Mektoub, My Love: Canto Uno)
- Bester Bühnentechniker: Roberto Di Pietro (Hannah)
- Leoncino d’Oro Agiscuola Award: Das Leuchten der Erinnerung – Regie: Paolo Virzì
- Cinema for UNICEF Award: Human Flow – Regie: Ai Weiwei
- Lizzani Award: Gérôme Bourdezeau und Dominique Battesti (Il colore nascosto delle cose)
- Lina Mangiacapre Award: Les Bienheureux – Regie: Sofia Djama
- Mouse d’Oro Award: Mektoub, My Love: Canto Uno – Regie: Abdellatif Kechiche
- Mouse d’Argento Award: Gatta cenerentola – Regie: Alessandro Rak, Ivan Cappiello, Marino Guarnieri, Dario Sansone
- NuovoImaie Talent Award: Federica Rosellini (Dove cadono le ombre) und Mimmo Borrelli (L’equilibrio)
- Open Award: Gatta cenerentola – Regie: Alessandro Rak, Ivan Cappiello, Marino Guarnieri, Dario Sansone
- Francesco Pasinetti Award – SNGCI: Ammore e Malavita – Regie: Gebrüder Manetti (Spezialpreise: Gatta cenerentola und Nico, 1988)
- Gillo Pontecorvo Award – Arcobaleno Latino: Miao Xiaotian (CEO der China Film Coproduction Corporation)
- Queer Lion Award: Marvin – Regie: Anne Fontaine
- Mario Serandrei – Hotel Saturnia Award for the Best Technical Contribution – 32nd Venice International Film Critics’ Week: The Wild Boys (Les garçons sauvages) – Regie: Bertrand Mandico
- Sfera 1932 Award: La mélodie – Regie: Rachid Hami
- SIAE Audience Award – 32nd Venice International Film Critics’ Week: Temporada de Caza – Regie: Natalia Garagiola
- SIGNIS Award: La Villa – Regie: Robert Guédiguian (Lobende Erwähnung: Foxtrot – Regie: Samuel Maoz)
- C. Smithers Foundation Award – CICT-UNESCO: The Shape of Water – Regie: Guillermo del Toro
- Sorriso Diverso Venezia 2017 Award – Ass Ucl: Il colore nascosto delle cose – Regie: Silvio Soldini
- Soundtrack Award:
- Alexandre Desplat (The Shape of Water)
- Spezialpreis: Ammore e Malavita – Regie: Gebrüder Manetti
- Preis für das Lebenswerk: Andrea Guerra
- UNIMED Award: La Villa – Regie: Robert Guédiguian (Lobende Erwähnung: Brutti e Cattivi – Regie: Cosimo Gomez)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Offizielle Webpräsenz der Internationalen Filmfestspiele von Venedig (italienisch, englisch)
- Offizielle Webpräsenz der unabhängigen Nebensektion Internationale Kritikerwoche (italienisch, englisch)
- Offizielle Webpräsenz der unabhängigen Nebensektion Venice Days (italienisch, englisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Downsizing by Alexander Payne is the opening film of the 74th Venice Film Festival bei labiennale.org, 15. Juli 2017; abgerufen am 16. Juli 2017.
- ↑ Takeshi Kitano to close the 74th Venice Film Festival bei labiennale.org, 6. September 2017; abgerufen am 14. September 2017.
- ↑ a b Annette Bening to head the Venezia 74 International Jury bei labiennale.org, 5. Juli 2017; abgerufen am 7. Juli 2017.
- ↑ Alessandro Borghi to host the opening and closing nights bei labiennale.org, 9. Juni 2017; abgerufen am 7. Juli 2017.
- ↑ Jane Fonda and Robert Redford Golden Lions for Lifetime Achievement at the 74th Festival bei labiennale.org, 17. Juli 2017; abgerufen am 20. Juli 2017.
- ↑ The Electric Horseman bei labiennale.org, 11. August 2017; abgerufen am 16. August 2017.
- ↑ An exceptional restored film for the Pre-opening Evening of Venezia 74 bei labiennale.org, 21. Juli 2017; abgerufen am 27. Juli 2017.
- ↑ Filmfestspiele in Venedig Annette Bening wird Jury-Präsidentin bei Spiegel Online, 5. Juli 2017; abgerufen am 7. Juli 2017.
- ↑ a b c d The International Juries of Venezia 74 bei labiennale.org, 23. Juli 2017; abgerufen am 24. Juli 2017.
- ↑ Venezia 74, films in Competition bei labiennale.org; abgerufen am 27. Juli 2017.
- ↑ a b The films Out of Competition bei labiennale.org, 28. Juli 2017; abgerufen am 27. Juli 2017.
- ↑ 3 new films round out the Festival’s program bei labiennale.org, 7. August 2017; abgerufen am 14. August 2017.
- ↑ Venezia 74, the Special Screenings bei labiennale.org, 27. Juli 2017; abgerufen am 16. August 2017.
- ↑ Nico, 1988 to inaugurate the Orizzonti competition bei labiennale.org, 19. Juli 2017; abgerufen am 26. Juli 2017.
- ↑ Venezia Classici: the films and the President of the Jury bei labiennale.org, 18. Juli 2017; abgerufen am 26. Juli 2017.
- ↑ An unreleased short by Jean Rouch in Venice Classics bei labiennale.org, 16. August 2017; abgerufen am 27. August 2017.
- ↑ Cinema nel Giardino labiennale.org, 27. Juli 2017; abgerufen am 2. August 2017.
- ↑ The films of Venice Virtual Reality Section bei labiennale.org, 27. Juli 2017; abgerufen am 4. September 2017.
- ↑ Il 25 luglio conferenza stampa alla Casa del Cinema bei venice-days.com, 5. Juli 2017; abgerufen am 7. Juli 2017.
- ↑ Samira Makhmalbaf to head up the jury for the Giornate bei venice-days.com, 20. Juli 2017; abgerufen am 25. Juli 2017.
- ↑ Official Awards of the 74th Venice Film Festival bei labiennale.org; abgerufen am 9. September 2017.
- ↑ Collateral Awards of the 74th Venice Film Festival bei labiennale.org, 8. September 2017; abgerufen am 11. September 2017.
- ↑ Stephen Frears to receive the Jaeger-LeCoultre award bei labiennale.org, 17. August 2017; abgerufen am 27. August 2017.